: Von hinten durch die Brust ins Auge
■ betr.: „In der Zirkuskuppel“, taz vom 5.8. 96
Gerade bei Euch wundert es mich sehr, daß Ihr einen Bericht über Tom Cruise' neuen Film bringt und kein Wort darüber verliert, daß Cruise bekennender Scientologe ist.
Für mich gilt jedenfalls: Ich sehe mir keine Filme mit Tom Cruise an (dasselbe gilt für Nicole Kidman und John Travolta), mögen sie noch so gut und spannend sein. Zugegeben, meine 11 Mark Kinoeintritt sind nicht mal ein läppisches Tröpfchen im Faß der Millioneneinnahmen, die diese Filme den Produzenten und Schauspielern bringen. Trotzdem denke ich nicht im Traum daran, mit auch nur einem Pfennig dazu beizutragen, daß Cruise, Kidman, Travolta und andere Millionen verdienen und freudig einen guten, fetten Teil davon der Scientology zustecken.
Viele Grüße, vor allem an Ralf Sotscheck und Frank M. Ziegler, deren Beiträge ich immer besonders genieße! Nicole Kroppen, Neustadt
Soweit ist es also schon gekommen mit der taz – oder was von ihr noch übriggeblieben ist: Ganze eineinhalb Seiten (eine Seite Text plus eine halbe Seite Fotos) wird über diesen Schwachsinn berichtet. Wie paßt das denn in eure sonstige Berichterstattung über die „Scientology“? Oder hat sich zu euren KulturredakteurInnen noch nicht herumgesprochen, daß Tom Cruise zu den bekennenden Mitgliedern dieser Sekte gehört?
Wenn dies der Anfang zur „Erstzeitung“ sein soll, der auf der letzten Genossenschaftsversammlung so viel beschworen wurde, dann kann ich gut darauf verzichten ... per E-Mail: Michael Wiedemann
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