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Der taz-Sommerroman: "Dumm gelaufen" - Teil 28

Der taz-Sommerroman: „Dumm gelaufen“ – Teil 28 von Lou A. Probsthayn

Denke soweit dein Kopf reicht, Denise! Hatte dein Großvater Feinde. Oder wurde dein Großvater vor seinem Tod schon einmal bedroht oder geschlagen!? Fragen wie aus einer B-Produktion der schwarzen Serie. Hut in Stirn. Kopf in Kugel. Blick im Glas. Brook, er ist doch nur noch ein Kind gewesen! mutterte Denise auf. Und wer schlägt heute noch ein Kind!? Dieser Gedanke war schon sehr weit für den Kopf von Denise. Und nicht schlecht! Brook keimten sofort Ideen. Ein Kind! Seltsame, psychologische Einfälle schlugen Wurzeln in Brook. Ein Kind, Denise, ein Kind! Und wenn es Kinder waren, Denise, dann könnte es auch ein Mann, jeder Mann gewesen sein. Selbst ein alter Mann!? Wie das Kind im Mann <?PC850(0)>oder so, Brook!? Genau <?PC850(0)>so! Brook lächelte einen Fuchs. Es ging ihm Löwe. Seine Gedanken pfauten auf. Er war ein Kommissar! Bei diesem Anblick von Kommissar legte sich Denise in die Augen von Brook. Sie hatte das leichte Fieber einer Siebzehnjährigen. Und Brook mußte plötzlich ihr Liebhaber werden. Brook! bluste Denise. Ich habe dich längst gespürt. Ich wußte nur nicht das Alter, und so! Sie gab Kuß. Sie machte Frau. Sie holte den Stock. Sie fraß Brook von Kopf bis Fuß auf. Sie mochte diese schrägen Hunde. Im Alter. In Falten. In Erfahrung. No kids! Brook haspelte einen Chandler zu dieser Frau von einer Frau. No kids! But a kiss! Denise schloß ihm die Lippen. Und die Erinnerung an Blond auf dem Ohlsdorfer Friedhof .

Die nächsten 74 Seiten fanden ihre Schranken in den Vorschriften der gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend. Der Verleger!

...bis zum frühen Amseln, Drosseln. Fink und Star.

Deutsche Familie ernährt sich seit 127 Tagen vom eigenen Kot!

Das 3:0 für das wiedervereinigte Deutschland, der Kampf einer inneren Stimme gegen Bayer, Hoechst und andere Chemiekonzerne.

Zensor kämpfte einen zähen und verbissenen Kampf gegen die einbrechende Chemie in seinem Reich. In einem unbeobachteten Moment hatte Afram eine Tablette, Haloperidol, auf Zensor angesetzt. Sie bekämpfte alle Stimmen, die ihre Stimme wider den Menschen erhoben. Zensor wollte seine Stimme aber unbedingt behalten. Er hatte das Recht eine Halluzination zu sein. Schließlich hatte Afram ihn auf die Welt gebracht. Zensor dschungelte sich durch das Gestrüpp der Adern und Nerven im Kopf von Afram, verfolgt von dem dämpfenden Psychopharmaka. Und Zensor verklammheimlichte sich in seinem Hinterstübchen. Aber die brachialen Wirkstoffe ließen nicht locker. Sie ätzten in Sekunden seine Tür auf. Sie verpaßten ihm eine Harnentleerung. Sie beschlugen ihn mit Müdigkeit. Sie versuchten seine Persönlichkeit zu spalten. Zensor hob nur noch die Hände über den Kopf, ließ sich im Land der Sinnestäuschungen irren und wartete auf das Nachlassen vom Haloperidol. Aber mit dem Nachlassen der Haupt- und Nebenwirkungen in Zensor würde er Afram sofort Angst- und Spannungszustände, Gang- und Bewegungsstörungen oder eine Atemnot schicken. Er konnte sich noch nicht für eine der vielen Nebenwirkungen entscheiden. Die Gedanken von Afram bewegten sich in Freiheit. Er ließ sie einfach gehen. Er ließ es sich gutgehen. Mit einer Zigarette. Mit einem Kaffee. Mit einer Zeitung. Mit Höchsttemperaturen von 20, 22 Grad. Mit einem Wind, der zunächst mäßig wehte, aber später aus westlichen Richtungen auffrischte. Mit weiteren Aussichten und Einsichten. Mit einem Bankräuber, der den Damen an der Kasse den Vortritt ließ. Mit drei brennenden Türken, einem 3:0 für Deutschland, dummten die Glatzen.

(Fortsetzung folgt)

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