: Ein Feuer nach dem anderen: Mieter in Angst
■ Unbekannter legt immer wieder Brände in einem Wohnhaus in Hoheluft
Der große Dachstuhlbrand in der Heckscherstraße 31 (Hoheluft) am Sonntag war Brandstiftung. Das hat sich jetzt laut Polizeisprecher Wolfgang Ketels „eindeutig bestätigt“. Offenkundig war wieder der mysteriöse Zündler am Werk, der bereits im vorigen Jahr das Haus mehrfach heimsuchte.
Seit Juni 1994 leben die BewohnerInnen des 1950 erbauten Backsteinhauses in Angst. Damals legte der Täter unterm Dach viermal Feuer, als dort Wohnungen entstehen sollten. Während die Brände dreimal glimpflich verliefen – der entflammte Bauschutt konnte schnell gelöscht werden – brannte die Rohbaukonstruktion beim vierten Mal völlig ab. Ketels: „Es sind damals Beobachtungen gelaufen, der Täter konnte aber nicht gefaßt werden.“
Dann passierte lange Zeit nichts. Die Dachausbau begann von vorne. Ketels: „Die waren fast fertig, das Gerüst war schon abgebaut.“ Doch am Samstag schlug der Brandstifter erneut zu, indem er Baumaterial entzündete: „Die Flammen sind aber schnell von Bewohnern entdeckt und erstickt worden. Die Feuerwehr brauchte nur noch nachzulöschen.“, berichtet Wolfgang Ketels.
Doch trotz der Erfahrungen aus dem vorigen Jahr – auch damals folgten die Brände dicht aufeinander – konnte der Täter tags darauf abermals unbemerkt zündeln. Und dieses Mal entkamen die Mieter nur knapp einem Unglück. Denn als sie das Feuer bemerkten, schlugen die Flammen bereits hoch aus dem Dach. Es entstand großer Sachschaden, die Ausbauten sind zerstört . Ketels: „Jetzt hat er sein Ziel erreicht.“ Die Polizei geht davon aus, daß es sich immer um den oder die selben Täter handelt. Über das Motiv kann nur spekuliert werden.
Die MieterInnen müssen nun weiter in Angst vor dem Feuer leben. Spätestens wenn das Dach wieder hergerichtet ist, könnte es sein, daß der Brandstifter wieder zuschlägt, sofern die Polizei ihn nicht vorher dingfest machen kann.
Kai von Appen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen