: Unerfreuliche Überraschungen
■ betr.: „Werbegeschenk Tomaten mark“, taz vom 8.8. 96 und „Lar ven ignorieren Gentech-Gift“, taz vom 12.8. 96
Mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, daß die Firma AgrEvo inzwischen ihre Versuchskaninchen zum Test ihrer genmanipulierten Lebensmittel aus dem Kreise unserer Politiker rekrutiert. Sind es doch gerade diese, die seit Jahren versäumen, gegen die Etablierung der Genmanipulation im Bereich der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, wie sie von multinationalen Konzernen vorangetrieben wird, vorzugehen. [...]
Gentechnologie wird unsere Umwelt grundlegend verändern. Gentechnik greift in das Grundsätzliche ein: das Genom, die Erbinformation. Veränderungen auf solch fundamentaler Ebene können sich in einer Art und Weise auf Mensch und Umwelt auswirken, die vorher absolut nicht einzuschätzen ist. [...]
In einer Situation, in der der Gentechnologe nach noch nicht einmal 20 Jahren Forschungsarbeit beginnt, im globalen Maßstab mit den fundamentalen Gesetzen der Natur zu spielen wie ein Kind, das, gerade erst dem Laufstall entwachsen, Papas Porsche fahren will, können wir auf einige Überraschungen gefaßt sein. Und diese werden sicherlich nicht alle erfreulich sein.
Wie sieht es mit allergischen Reaktionen auf genetisch veränderte Nahrungsmittel aus? Hier weiß man wenig, denn selten wird „Genetic food“ in dieser Richtung untersucht. Allerdings gibt es ein Beispiel: Versuchspersonen mit einer Nußallergie reagierten ebenso stark allergisch auf Sojabohnen, denen Gene der Paranuß eingepflanzt worden waren. [...] Dr. Eckart Stein,
Frankfurt/Main
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