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Unterm Strich

Am Mittwoch ist in Dresden das zweite Goethe-Institut in den neuen Bundesländern offiziell eröffnet worden. Anders als die im Mai gegründete Einrichtung in Weimar, die den internationalen kulturellen Austausch pflegt, soll sich die Dresdner Zweigstelle der klassischen Aufgabe widmen und Deutschunterricht für Ausländer anbieten. Das Dresdner Institut, das eines der größten im Inland ist, wird spätestens Ende 1997 ganzjährig Deutschlehrern aus aller Welt offenstehen.

Wenige Tage vor seinem 77. Geburtstag an diesem Freitag (30.8.) ist der Bayreuther Festspielleiter Wolfgang Wagner wieder einmal unter Beschuß geraten. In der sonst eher „Hügel“-freundlichen Lokalzeitung „Nordbayerischer Kurier“ meldete Wagners Nichte Nike unverhohlen ihren Anspruch auf die Nachfolge des seit 30 Jahren alleinherrschenden Komponistenenkels an. Nike, eine Tochter von Wolfgangs 1966 gestorbenen Bruder Wieland, will der Festspielstiftung in Kürze ein Konzept über die Zukunft der Bayreuther Festspiele vorlegen. Die 51jährige Wienerin sieht sich als Teil eines pyramidenförmig aufgebauten festen Teams. Ihm soll auch Wolfgang Wagners Tochter Eva angehören, die vom künstlerischen Direktor der New Yorker Metropolitan Opera und Festspieldirigenten James Levine soeben zum „talent scout“ der Met für Europa berufen wurde. Ihren Bruder Wolf-Siegfried empfiehlt Nike Wagner als Regisseur am „Grünen Hügel“. Nike Wagner kritisiert den „Ritualcharakter“ am „Grünen Hügel“ und warnt vor „Erstarrung“. Ihr Onkel sei zwar ein guter Organisator, aber ein schlechter Regisseur. Deutliche Worte richtet Nike Wagner auch an Oberbürgermeister Dieter Mronz und die Festspielstiftung: „Das Kleinpotentatentum blüht in Bayreuth. Man spürt den Filz. Alles ist miteinander verbandelt.“ Wolfgang Wagner selbst äußert sich eher zum Stil der Anwürfe als zum Inhalt. Er spricht von „absurden Scheingefechten“.

Harald Juhnke fühlt sich fit und hat schon wieder einen Traum. Als „Trinker“ nach Hans Fallada und als Carl Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“ hat er große Erfolge gefeiert, aber auch danach „zwei Riesenzusammenstürze“ erlebt, wie er es selber nennt. Nun wolle er als nächste Rolle Heinrich Manns „Professor Unrat“ spielen, gestand er der dpa.

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