piwik no script img

Gesabbel ist vorbei -betr.: "Mehr als ein Labertermin" v. 26.8.96

Betr.: Mehr als ein Labertermin“ v. 26.8.

Ich bin nicht so ganz mit eurem Artikel einverstanden. Es wäre auch gar kein Problem, mal eben ein mehrseitiges Papier zur Situation der Bremer PDS zu produzieren, ich beschränke mich lieber auf einen kleinen Leserbrief:

Die PDS Bremen ist ganz und gar nicht in dem desolaten Zustand, den der Artikel vermuten läßt. Selbstkritik ist immer noch ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche! Die „Intrigen“ erwiesen sich als persönliche Befindlichkeiten – allerdings mit politischem Hintergrund. Die einen wollten das Schwergewicht auf Kommunalpolitik, die anderen mehr auf die antikapitalistische Linie der Partei legen. Auch der allerletzte kleine Konflikt läßt sich personifizieren.

Das Ziel, diese danebengeratene (weil kapitalistische) Gesellschaftsordnung so einzurichten, daß sie für alle Menschen lebenswert (sozialistisch) wird, verbindet aber alle! Es gab und gibt also ein Problem mit dem Weg, nicht mit den Ziel!

Wichtiger ist, daß der Landesvorstand aus vier Frauen und vier Männern besteht, die Quotierung also eingehalten werden konnte. Ebenso wichtig ist, daß André Brie in Bremen eine schallende Ohrfeige erhalten hat. Seine Forderung, Kommunisten im allgemeinen und die Kommunistische Plattform im besonderen aus der PDS hinauszusäubern, ist durchweg auf Ablehnung gestoßen. Das „Kommunisten-raus-Gesabbel“, mit dem er nun wochenlang die Medien beschäftigt hat – auch die taz – hat sich für Bremen erledigt.

Helmut Lucas Sprecher der Kommunistischen Plattform der PDS Bremen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen