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Unterm Strich

Das Edinburgh Festival hat in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Im Jubiläumsjahr – das Festival fand zum fünfzigsten Mal statt – kamen in drei Wochen mehr als 400.000 BesucherInnen. Die internationalen Kunstfestspiele, das „offizielle“ Festival, übertrafen bei den Kartenverkäufen erstmals die Zwei-Millionen-Pfund-Marke (4,6 Millionen Mark). Auch an denKassen des alternativen „Fringe“ mit über 1.200 Shows und des Filmfests waren die Warteschlangen so lang wie nie zuvor. Aber es gab auch Kritik am „Kulturkoloß“ (dpa). Der frühere Festivalchef, Frank Dunlop, forderte Innovationen: Anstatt nur Vorgefertigtes zu holen, sollte das Festival zur „Produktionseinheit“ werden. Sein Nachfolger hat unterdessen erklärt, daß die Veranstaltung nicht verändert, sondern gefestigt werden solle. Ausgerechnet die mit viel High-Tech arrangierte Hamlet-Bearbeitung „Elsinore“ des KanadiersRobert Lepage, platzte. Die Technik hatte versagt. Publikumsliebling war Mark Morris‘ Tanztruppe aus den USA, die in einem Programm die Choreographie „I Don‘t Want to Love“ uraufführte und in der Gluck-Oper „Orfeo ed Euridice“ die Sänger umtanzte. Viel Beifall, so berichtet dpa, erntete auch Theaterautor Botho Strauß für sein Stück „Die Zeit und das Zimmer“ von 1988. Auf den Straßen kämpften derweil Dudelsackpfeifer, Feuerschlucker und sogar ein Kettensägenjongleur um Aufmerksamkeit.

Zufriedene Gesichter auch in Hamburg, wo am Samstag das 13. Internationale Sommertheater zu Ende ging. Es war nicht zuletzt ein finanzieller Erfolg: Obwohl es von drei auf zwei Wochen verkürzt wurde, seien die Einnahmen um 35 Prozent auf rund 280.000 Mark gestiegen, teilten die Veranstalter mit. Insgesamt hätten knapp 19.000 Besucher die 47 Veranstaltungen gesehen, die Hallen seien zu 94 Prozent ausgelastet gewesen.

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