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Brasiliens Regenwald stirbt schneller

■ Spranger befürchtet Konsequenzen fürs Weltklima

Bonn (dpa/rtr) – Die Zerstörung des tropischen Regenwalds im Amazonas Gebiet nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. „Pro Minute verschwinden 29 Hektar Wald, eine Fläche, die rund 40 Fußballfeldern entspricht“, sagte Bundesentwicklungsminister Carl-Dieter Spranger (CSU) gestern zur Eröffnung der dritten Konferenz zum Erhalt der brasilianischen Regenwälder in Bonn.

Im Jahr nehme die Regenwaldfläche damit um 15,4 Millionen Hektar ab, was „drastische Konsequenzen“ auf das globale Klima haben könne. Ursache seien vor allem Brandrodungen. Spranger forderte die Industrieländer auf, mehr als die bislang versprochenen 300 Millionen Dollar zum Schutz der brasilianischen Regenwälder zur Verfügung zu stellen.

Bis Donnerstag diskutieren in Bonn Vertreter der sieben wichtigsten Industriestaaten (G 7), der Weltbank und der brasilianischen Regierung die Fortschritte bei einem Pilotprojekt zum Schutz des Regenwalds. Weltbankdirektor Caio Koch-Weser forderte, künftig müsse die Landbevölkerung stärker einbezogen werden. Auch die Bündnisgrünen verlangten in Bonn, auf diese Weise stärkere Anreize für die Umsetzung des Projekts zu schaffen.

Als größte Herausforderung sieht Koch-Weser, die immer schneller fortschreitende Entwaldung zu stoppen. Auch die vor kurzem erhobenen Einsprüche der brasilianischen Regierung beim Ausweis von geschützten Reservaten für die indianische Bevölkerung beurteilt er als besorgniserregend. Weiter werde das Pilotprojekt mit neuen Infrastrukturprojekten der Regierung konfrontiert. Das auf fünf Jahre begrenzte Projekt könne vor allem dafür sorgen, Naturreservate abzugrenzen und zu schützen.

Der brasilianische Umweltminister Gustavo Krause betonte, in Brasilien sei ein tiefgreifender Wandel eingetreten. Die erreichte politische Stabilität mache ihn zuversichtlich, „das Ruder noch herumreißen zu können“.

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