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Unterm Strich

Erzählen, Darstellen, Ausdrücken – das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe lädt junge Autorinnen und Autoren recht herzlich zu seiner fünften Literaturwerkstatt ein. Das Thema lautet nicht etwa „Mein schönstes Ferienerlebnis“, sondern „Subjektivität und Objektivität, Wahrnehmen und Empfinden“. Das Seminar findet an zwei Wochenenden im Dezember statt. Die AutorInnen dürfen maximal 25 Jahre alt sein; nach unten gibt es keine Altersbegrenzung, allerdings sollen gewisse literarische Praktiken und Erfahrungen schon vorhanden sein. „Gemeinsam mit der Mentorin Carmen Francesca Banciu“, so heißt es in der Einladung, „soll unter anderem die Frage diskutiert werden, wie über subjektives Empfinden zum Beispiel gegenüber Vorgängen und Personen mit Distanz gesprochen werden kann. Aufbauend auf Übungen zur Erzählperspektive sollen die Teilnehmer eine Geschichte erarbeiten, in der die handelnden Personen unterschiedliche Gefühle (Liebe, Haß, Bewunderung, Sympathie) wecken. Alle literarischen Mittel sind erlaubt. Anmeldungen unter der Rufnummer 052 31/39 06 03.

Der promovierte Historiker Dieter Krüger soll neuer Leiter der Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte im Rastatter Schloß werden. In den vergangenen zwei Jahren war er für das „Bölling-Document Center“ in Berlin verantwortlich.

Das Votum für Krüger wurde jetzt nach einer Mitgliederversammlung des Fördervereins der Erinnerungsstätte Anfang der Woche bekannt. Die endgültige Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen. Krüger wird dann Nachfolger des abgelösten früheren Museumschefs Volker Ziel. Er war im Dezember 1995 wegen des Verdachts rechtsextremer Aktivitäten von der Leitung der Erinnerungsstätte entbunden worden.

Eine große Ausstellung mit rund 100 Arbeiten des belgischen Malers René Magritte (1898–1967) plant die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die nach dem Titel eines Magritte-Gemäldes „Die Kunst der Konversation“ benannte Schau soll bis zum 2. März geöffnet sein, teilte die Kunstsammlung NRW am Mittwoch mit. Es handle sich nicht um eine Retrospektive zum Gesamtwerk.

Die Schau solle vielmehr mit Gemälden, Gouachen, Skulpturen und Fotografien die Strategien darstellen, mit denen der dem französischen Surrealismus nahestehende Künstler Wort und Bild widersprüchlich konfrontiert hat.

Über „hohen und niederen Stil in der deutschen Dichtung seit 1945“ wird die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung auf ihrer Herbsttagung vom 10. bis 12. Oktober in Darmstadt diskutieren. Bei den drei öffentlichen Sitzungen sprechen die Literaturwissenschaftler Wilfried Barner, Uwe Pörksen, Hans- Martin Gauger und Iso Camartin sowie die Schriftstellerin Hanna Johansen und Akademiepräsident Herbert Heckmann.

Abschluß und Höhepunkt der Tagung ist die Verleihung des mit 60.000 Mark dotierten Büchnerpreises an die Lyrikerin Sarah Kirsch. Der Preis war bereits im April zuerkannt worden.

Berlin soll endlich eine Marlene-Dietrich-Straße erhalten.

Die Benennung einer Straße werde von der „kulturellen Fachwelt“, aber besonders von den vielen Fans gefordert, heißt es in einer Erklärung der SPD-Fraktion. In Berlin-Schöneberg, dem Heimatbezirk der Schauspielerin, will sie in der nächsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (18. September) einen entsprechenden Antrag einbringen.

Internationale und deutsche Solisten bietet die Konzertreihe „Meisterinterpreten in der Semperoper“. Die Reihe wird von der Sächsischen Staatsoper Dresden und dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) präsentiert. Zum Auftakt gastieren am 30. Oktober die US-amerikanische Mezzosopranistin Cheryl Studer und der Pianist Jonathan Adler. Bis Juni 1997 können Musikfreunde außerdem den Geiger Gil Shaham und die PianistInnen Akira Eguchi, Lilya Zilberstein, Katia und Marielle Labeque sowie Liederabende mit Theo Adam, Anna Tomowa-Sintow und Barbara Hendricks erleben.

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