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Blohm + Voss entlarvt

■ Türkischer Fregattenbau geht weiter

Lange verdrängt und trotzdem wiedererkannt: Die Werft Blohm + Voss gibt jetzt doch zu, daß die Materialkisten, die von JournalistInnen vergangene Woche im Hafen gesichtet wurden, für die türkische Fregatte „Oruc Reis“ bestimmt sind. Die „Oruc Reis“ ist das sechste Kriegsschiff einer Fregattenserie, die Blohm + Voss im „Zwillingsverfahren“ – eins in Hamburg, eins in der Türkei – mit der türkischen Marinewerft Gölcük baut.

Während Pressesprecherin Andrea Wessel vergangenen Donnerstag noch bedauerte, „nicht bestätigen zu können“, daß die am Kaiser-Wilhelm-Höft herumliegenden Kisten für die sechste türkische Fregatte bestimmt sind, räumte sie gestern auf Anfrage ein: „Das werden wohl die Materialpakete sein.“ Denn: Der „Informationskreis Rüstungsgeschäfte“ hatte die auf den Materialpaketen vermerkte Projektbezeichnung entschlüsselt. Damit besteht kein Zweifel mehr daran, daß Bonn zwar 150 Millionen Mark für türkische Kriegsschiffe eingefroren hat, aber der gegenwärtige Fregattenbau dadurch nicht beeinträchtigt wird. Die nächsten beiden Fregatten sind nämlich erst für den Herbst geplant. „Wir halten uns an das Waffenkontrollgesetz“, betont Wessel, „die jetzigen Lieferungen gehen auf einen Vertrag von 1990 zurück.“ sim / Foto: H. Scholz

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