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Häuslebauer sparen mit Garten

■ Trennung von Regenwasser und Abwasser hilft Klärwerke entlasten

Hannover Teure Klärwerke können künftig entlastet werden. Das Institut für Wasserwirtschaft der Universität Hannover hat ein System entwickelt, mit dem Abwasser verringert werden kann. Es wurde bei der siebten „Internationalen Konferenz zur Regenwasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten“ in Hannover vorgestellt. Das saubere Regenwasser kann durch das Verfahren vom schmutzigen Abwasser der Haushalte getrennt werden, erklärte Prof. Friedhelm Sieker im Rahmen des Kongresses. Wenn weniger Abwasser zu reinigen ist, verringerten sich Gebühren für die Bürger und die Gemeinden könnten auf neue Klärwerke verzichten.

Das Regenwasser mache in Deutschland rund die Hälfte der Abwassergebühren aus. Diese betragen nach Angaben Siekers im Durchschnitt pro Jahr für eine vierköpfige Familie etwa 1.000 Mark. Mit einem neuen „Mulden-Rigolen-System“ wird das Regenwasser direkt in den Erdboden geleitet, wo es vom Boden selbständig gereinigt und dem Grundwasser zugeführt wird. Die Kanalisation dient nur noch zur Ableitung des Abwassers der Haushalte. Das neue System, für das ein Garten nötig ist, soll vor allem in Neubaugebieten eingesetzt werden. In Hameln und Laatzen bei Hannover habe es sich bereits bewährt: Hier mußten für neue Häuser keine zusätzlichen Kläranlagen gebaut werden.

Alle drei Jahre findet an wechselnden Orten eine internationale Konferenz zu Regenwasserverwertung statt. dpa

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