: Seid Ihr alle harmoniesüchtig?
■ betr.: „Gezänk und Eitelkeiten“ (Die rot-grüne Koalition in Düs seldorf zerstreitet sich um den ei genen Erfolg) von Walter Jakobs, taz vom 12. 9. 96
[...] Die Beispiele des Gezänks sind alte Kamellen, zum Teil ausgeräumt, zum Teil wird dieser Streit weitergehen. Warum machst Du aus jedem Streit, aus unterschiedlichen Sichtweisen gleich eine Koalitionskrise? Es ist doch logisch, daß diese Koalition sehr unterschiedliche Positionen repräsentiert und es von daher mal knallt, mal laut, mal leise. Ist das schlimm? Wollt Ihr immer die traute Einheit beziehungsweise darüber schreiben? Träumst du von der Schlagzeile: Matthiesen und Busch gingen im Wald spazieren? Seid Ihr alle harmoniesüchtig? [...] Rainer Bode, Münster
Wenn sich Walter Jakobs über die Grünen äußert, verbreitet er niemals Nachrichten, sondern immer nur Meinung. Er hält zu den Realos. Obwohl von der Linken ja nun wirklich nicht mehr viel übriggeblieben ist. Er wird aber wohl erst ruhen, wenn sich Realo-Grün ganz in SPD-Rosa aufgelöst hat.
Für NRW behauptet Jakobs: „Die Beispiele für dieses koalitionäre Gezänk sind Legende.“ Legende? Er meint Legion. Kommt ja nicht so drauf an bei Leuten, die mit Sprache arbeiten sollten. [...]
Der Sache nach sind die Herrschaften im NRW-Landtag doch echt Jakobs-treu. Der Abgeordnete Eichenseher meint, weil die AKW-GegnerInnen immer schon die Endlagerung als Problem bezeichnet hätten, müßten diese jetzt auch die Verantwortung dafür mittragen. Das ist wahrlich unkalkulierbar-dumm. Daran ändert sich auch dadurch nichts, daß Klingelschmitts Klaus-Peter denselben Unfug schon einmal verbreitet hat. [...] Richard Kelber, Dortmund
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen