Kopf aus dem Dessert ziehen

■ HSV morgen gegen Duisburg und demnächst mit leichtem Europacup-Gegner / FC St. Pauli am Sonntag in Dortmund

Eine besonders gelungene Werbemaßnahme in eigener Sache war das 2:0 gegen Celtic Glasgow nicht. Auch nachher gab sich der HSV alle Mühe, die Zuschauer zu vergraulen. „Ich glaube nicht, daß es gegen Duisburg ein besonders schönes Spiel wird“, versuchte Trainer Felix Magath erst gar nicht, den Hamburgern einen Besuch des morgigen Bundesligaspiels gegen den MSV schmackhaft zu machen. So werden sich zum Anpfiff um 15.30 Uhr wohl die üblichen 25 000 im Volksparkstadion einfinden.

Wahrscheinlich kann es sich der HSV sogar leisten, so kundenunfreundlich zu agieren. Im Europapokal wird das große Geld verdient – aufgrund der immensen TV-Gelder sind die Zuschauer fast überflüssig –, und da haben die Hamburger beste Chancen, zumindest die zweite Runde zu überstehen.

Gestern erwischte der Seeler-Club bei der erstmals vorgenommenen Gruppeneinteilung für den UEFA-Cup-Wettbewerb den Topf mit den leichtesten Gegnern. Die möglichen Kontrahenten sind Spartak Moskau, Slavia Prag, Besiktas Istanbul oder Boavista Porto. Gelost wir heute in Genf. Die Hinspiele sind für den 15. bis 17. Oktober terminiert, die Rückspiele für den 29. bis 31. Oktober.

Von internationalen Aufgaben ist der FC St. Pauli weit entfernt, sieht man von el presidente Don Heinz ab, der auf seiner Finca nahe Malaga arbeitsurlaubt. Und telefoniert. Mit – natürlich! – auch Uli Maslo, seinem Trainer, den er, weiß die Fachwelt, bald entlassen wird.

(Achtung, liebeR LeserIn: Vorsicht Satire, kein echtes Gespräch!) „Hallo, hier Maslo.“ „Guten Tag, Herr Maslo!“ „Sind Sie es, Herr Präsident Weisener?“ „Logisch, wer ruft denn sonst noch bei Ihnen an!“ „Na, ja, Mopo, Abendblatt und Bild melden sich schon mal.“ „Das ist ja schön für Sie.“ „Finde ich auch.“ „Übrigens, am Freitag komme ich nach Hamburg zurück.“ „Ojemine.“ „Wird nicht so schlimm, Herr Maslo.“ „Wirklich nicht?“ „Wirklich nicht! Wir sind doch Männer.“ „Ja, das stimmt.“ „Gut, dann bis Freitag, ich muß Schluß machen, die Paella ist fertig.“ „Guten Appetit, Herr Präsident.“

Wie wird es weitergehen? Wird Uli Maslo zum Nachtisch verspeist? Oder zieht der Fußball-Lehrer noch einmal seinen Kopf aus dem Dessert? Wir halten Sie auf dem laufenden. cleg/dpa