: Weggeloste Einheit der Fußball-Rivalen
■ Zwischen Pokal und Liga: HSV zweimal nach München, St. Pauli im Heimglück
Im Pokal-Achtelfinale gehen die beiden Hamburger Proficlubs am 22. oder 23. Oktober getrennte Wege. Während der HSV zu 1860 München reisen muß, kommt der FC St. Pauli gegen Unterhaching in den Genuß eines Heimspiels.
Gemeinsames Lospech hatte die Lokalrivalen bisher geeint, sah man doch seit 1992 (St. Pauli) bzw. 1990 (HSV) kein Pokalheimspiel mehr. Konzertierte Aktionen zum Verbot von Auswärtslosen für Hansestädte – Rostock schied in Karlsruhe aus, Lübeck in Duisburg – erschienen bereits am Horizont. Jäh zerstörte Losfee Günther Netzer am Mittwoch derlei Überlegungen, indem er St. Pauli als Heimmannschaft aus der Urne fischte.
Zweitligist SpVgg. Unterhaching auf dem nächsten Papprechteck bedeutet kein attraktives Los – die Nummer drei in München gilt trotz eines Bobschlittens (!) im Vereinsemblem als graue Maus. „Ein Heimspiel ist gut, der Gegner unangenehm“, befand Manager Helmut Schulte. Engagierte Fans atmeten dagegen durch – ein Umzug in den Volkspark ist nun bis zur nächsten Runde aufgeschoben.
Seinem alten Arbeitgeber war der einstige HSV-Manager Netzer weniger wohlgesonnen – das zwölfte Pokal-Auswärtsspiel in Folge. „Ein sehr ungünstiges Los“, bedauerte Trainer Felix Magath, dessen Team sich erst am Dienstag durch ein 4:1 (Tore: Spörl, Breitenreiter, Schupp, Salihamidzic) in Düsseldorf qualifiziert hatte.
Vor den Pokalehren haben die Terminplaner jedoch den Liga-Alltag gesetzt. Dem HSV fehlen am Sonnabend (15.30 Uhr) bei Bayern München mit Henchoz, Ivanauskas und Friis-Hansen gleich drei Kicker, die für ihre Verbände WM-Qualifikationsspiele bestreiten. Ob die verletzten Hollerbach und Golz spielen können, ist ungewiß.
St. Pauli kann zur gleichen Zeit gegen Fortuna Düsseldorf auf Stürmer Emerson zurückgreifen, den das DFB-Sportgericht vom Vorwurf der Tätlichkeit gegen den Dortmunder Kohler freisprach. Dafür fällt Neuzugang Bochtler wegen einer Flüssigkeitsansammlung im rechten Außenknöchel noch eine Woche aus. Nicht fehlen darf die letzte Verlautbarung zum Thema Maslo: „Abmahnung, Ermahnung oder Geldstrafe – eines wird es mit großer Sicherheit geben“, sagte Präsident Heinz Weisener am Mittwoch. folk
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