: Was sollte das sein?
■ betr.: „Am ,großen Tag‘ nur nicht anecken“ (Das Portrait), taz vom 24. 9. 96
Falls Jan Feddersen einen kritischen Beitrag leisten wollte mit seinem Portrait zu Jens L., dem „Hauptbelastungszeugen“ im Verfahren gegen Safwan Eid in Lübeck, so ist das völlig daneben geraten. Die Leserin darf rätseln, warum J. F. in seinem Portrait plötzlich so merkwürdig tendenziös gegen diesen „Zeugen“ schreibt. Suggestiv wird das Bild eines korrekten Formalisten nachgezeichnet und dahingehend interpretiert, als mache er sich per se genau deshalb der Lüge verdächtig. Ebenso müssen dafür „konturlose“ Hobbys herhalten und die Vorliebe für Hierarchien. So wie der Dienst an Opfern bei Katastrophen Jan F. zum Dienst an der Katastrophe gerät, so hebt das Portrait auf Seite 12 seinen Beitrag von Seite 1 auf. Ein bißchen dürftig das Ganze zur Rücknahme der Ideologieschelte gegen „links“, oder was sollte das Portrait sonst sein? Ilse Schwipper, Berlin
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