: Fall Neß vor Gericht
■ Anklage gegen Polizisten im Mai?
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen fünf Polizisten, die den Journalisten Oliver Neß am 30. Mai vorigen Jahres während der Kundgebung des rechtsradikalen Jörg Haider auf dem Gänsemarkt mißhandelt haben, sind weitgehend abgeschlossen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger, rechnet damit, daß Anfang Mai das Verfahren offiziell abgeschlossen werden und gegen die Beamten Anklage wegen Körperverletzung im Amt und gefährliche Körperverletzung erhoben werden wird.
Den fünf Beschuldigten – vier Bereitschaftspolizisten (Bepos) und ein Zivilfahnder des Einsatzzug Mitte II – wird vorgeworfen, den polizeikritischen Fernsehreporter vorsätzlich angegriffen und zu Boden gerissen zu haben. Neß wurde ein Fuß solange umgedreht, bis ein doppelter Bänderriß eintrat (taz berichtete).
Ursprünglich ermittelte der Ankläger gegen einen der Bepos wegen versuchten Totschlags, weil er einen Würgegriff angewendet haben soll, der bei der Hamburger Polizei nach einem Todesfall verboten ist. Während der Ermittlungen waren waren Vorwürfe erhoben wurden, daß beweisrelevante Polizeivideos manipuliert oder gelöscht worden seien. kva
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen