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Zwei Polizisten suspendiert

■ Revier Kirchenallee: Mitten in der Nacht betrunken auf Ausländer losgegangen

Zwei Beamte des umstrittenen Polizeireviers 11 (Kirchenallee) am Hamburger Hauptbahnhof sind gestern vom Dienst suspendiert worden. Sie werden der „mehrfachen Körperverletzung unter Alkoholeinfluß“ beschuldigt. Wie die Pressestelle der Polizei gestern abend mitteilte, hat die Dienststelle Interne Ermittlungen (DIE) den Fall übernommen.

Ein 30jähriger Polizeiobermeister war in der Nacht zum Freitag gegen 1.40 am Hansaplatz in St. Georg von einer zivilen Funkstreifenbesatzung bei einer Schlägerei „angetroffen worden“. Der Beamte habe „wild um sich geschlagen“ und konnte nur mit Unterstützung zu Hilfe gerufener Kollegen festgenommen werden. Ihm wurde auf dem Revier eine Blutprobe entnommen.

Nach Zeugenaussagen habe der Polizist, der zusammen mit einem 26jährigen Kollegen nach Dienstschluß ordentlich Alkohol konsumiert hatte, Passanten angegriffen. Dabei soll ein unbekannter Albaner verletzt worden sein. Auch der 26jährige Beamte soll an dieser Körperverletzung „beteiligt“ gewesen sein. Mögliche andere Geschädigte, so die Polizeipressestelle, hätten den Ort des Geschehens „fluchtartig verlassen“, als die Zivilpolizisten eintrafen.

Gegen die beiden Beamten wurden Strafverfahren eingeleitet. Zugleich seien auch Disziplinarverfahren in Gang gesetzt worden. „Die Führung der Dienstgeschäfte“ ist ihnen ebenfalls „bis auf weiteres“ untersagt worden.

Die Wache 11 an der Kirchenallee steht im Mittelpunkt des Hamburger Polizeiskandals. Gegen etwa 80 Beamte wird zur Zeit von der Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und anderen Delikten ermittelt. Nach Aussagen mehrerer Zeugen sollen dort regelmäßig Ausländer mißhandelt worden sein, in mehreren Fällen seien zudem „Scheinhinrichtungen“ im Freihafen (taz berichtete) inszeniert worden.

Sven-Michael Veit

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