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GAL für die Hafenerweiterung ...

■ ... aber nicht in Altenwerder: Neue GAL-Expertise zum Standort Petroleumhafen

Die Hamburger GAL-Bürgerschaftsfraktion ist für die Hafenerweiterung. „Der Hafen soll seine Erweiterung ja bekommen“, so GAL-Fraktionschef Willfried Maier. Aber nicht in Altenwerder. Der Petroleum- und Dradenauhafen sei viel besser geeignet. Zusammen mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher Alexander Porschke demonstrierte Maier gestern grüne Harmonie, nachdem in dieser Woche ein Flügelstreit auszubrechen drohte, ob und wie Altenwerder im grünen Wahlkampf behandelt werden soll.

Eine Hafenerweiterung müsse nicht bedeuten, ökologisch wertvolle Fläche zu vergeuden, so die GAL. Der Umbau des Petroleum- und Dradenauhafens sei aufgrund veränderter Rahmenbedingungen billiger, schaffe mehr Arbeitsplätze und sei schneller zu realisieren als der Zankapfel Altenwerder. Das zeigt eine neue Expertise des GAL-Wirtschaftsreferenten Detlev Grube.

Denn nicht nur die Flächennachfrage sei rückläufig. Verändert hat sich vor allem, daß die im Petroleumhafen untergebrachten Tanklager nicht mehr ausgelastet sind. „Nach Aussagen der Firmen gibt es jetzt alternative Flächen, die in Frage kommen“, berichtet Grube. Damit sei das Argument der Wirtschaftsbehörde, eine Verlagerung der Raffinerie-Firmen sei zu teuer, entkräftet. Auch bei der anderen schlagkräftigen Behördenbegründung, nämlich Arbeitsplätze, hat die GAL auf der Basis der Senatsdaten nachgerechnet. Und herausgefunden, daß am Petroleum-/Dradenauhafen wesentlich mehr Jobs entstehen könnten. Das liege vor allem daran, daß der Petroleumhafen im Gegensatz zu Altenwerder direkt am Elbstrom liegt und die Container-Umschlagmenge deshalb höher sein würde.

Die Petroleum-Dradenau-Hafenlösung sei deshalb „nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch die bessere Alternative“. Noch stehe die Ampel für den Baubeginn erst auf gelb, warnt GAL-Fraktionschef Maier. Noch könne der Senat die „Dampfwalze“ und damit die Zerstörung Altenwerders stoppen. In einem Brief an Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) appelliert die GAL: „Gebt der Vernunft eine Chance!“ Die Finanzierung des sehr teuren Projekts Altenwerder, ließ Maier durchblicken, werde es mit der GAL nicht geben. Silke Mertins

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