: Lokalkoloratur
Irgendwo bleibt man ja doch Mensch, auch in der Statt Partei: „Nicht jeder, der reinkommt, kriegt gleich die Ohren abgeschnitten“, beteuert der Abgeordnete Dieter Obermeier. Wie tröstlich. Der Herr hatte am Montag auf der Fraktionssitzung eine „Disziplinarordnung“ vorgelegt, um die „Zusammenarbeit in der Fraktion zu verbessern“. Bei Zuwiderhandlung drohen künftig „Sanktionen“ in Form von „förmlichen Mißbilligungen“, im Wiederholungsfalle gar der Ausschluß aus der Fraktion. „Wir können so nicht weiterarbeiten“, begründete Obermeier seinen Vorschlag, der gegen die Stimmen von Statt-Gründer Markus Wegner und Fraktions-Senior Klaus Scheelhase angenommen wurde. Beide gaben zu Protokoll, daß sie sich „an ein derartiges verfassungswidriges Instrumentarium nicht halten“ wollen. Da haben wir ja schon zwei, die künftig gut auf ihre Ohren achtgeben sollten. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen