Hintergrund

Am 13. Oktober 1977 entführte das palästinensische Kommando „Martyr Halimeh“ die auf Mallorca gestartete Lufthansa-Maschine „Landshut“. Mit dieser Aktion sollte die Rote Armee Fraktion (RAF) unterstützt werden. Die hatte wenige Tage zuvor den Präsidenten des deutschen Arbeitgeberverbandes, Hanns-Martin Schleyer, entführt, um in Deutschland inhaftierte RAF-Mitglieder freizupressen. Zudem forderten die EntführerInnen die Freilassung von zwei Palästinensern in der Türkei.

Bei einem Zwischenstopp in Aden erschoß der Anführer des Kommandos, Akacha, den Piloten Jochen Schumann. Als die Maschine in der somalischen Hauptstadt Mogadischu von der deutschen Sondereinsatztruppe GSG-9 gestürmt wird, überlebte Souhaila Andrawes als einzige der EntführerInnen. In Somalia wurde sie zu 20 Jahren Haft verurteilt, aber 1978 wieder freigelassen. Seit 1990 lebte sie mit Mann und Tochter in Norwegen.

Dort wurde sie voriges Jahr verhaftet und am 26. November 1995 an die BRD ausgeliefert. In Hamburg sitzt sie seitdem in Untersuchungshaft. Am 29. April 1996 wurde vor dem Oberlandesgericht der Prozeß gegen sie eröffnet. ee