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Ein wenig Mut

■ betr.: „Internationaler Aufruf zum Boykott“, taz vom 9.10. 96

Sehr erfreulich finde ich den Aufruf zum Boykott von genmanipuliertem Soja und Mais. Die Initiative des europäischen Groß- und Einzelhandels für eine Kennzeichnung macht ein wenig Mut, diesen verloren geglaubten Kampf doch noch zu wenden.

[...] Die grenzenlose Arroganz der zuständigen Unternehmen sowie der Politikerinnen, die sich einen Dreck um die Ängste der Bevölkerung scheren, macht es mir immer sympathischer, wenn Menschen einen Schritt weitergehen und Versuchsflächen zur Entwicklung neuer Pflanzen besetzen oder zerstören. An über dreißig Standorten in der BRD, Tendenz steigend, werden Mais, Zuckerrüben, Petunien, Raps, Kartoffeln, Tabak und Zitterpappeln ausgesetzt. Obwohl laut Umfragen über 80 Prozent der Bevölkerung Gentechnik in Lebensmitteln ablehnen, sollen diese und andere Pflanzen in naher Zukunft ungekennzeichnet auf unsere Teller kommen. Die Möglichkeiten, legal dagegen anzugehen, sind so zusammengeschnitten worden, daß von Demokratie keine Rede mehr sein kann.

[...] Im Gegensatz zu jenen, die die Gentechnik vorantreiben, gefährden ZerstörerInnen weder Menschen noch Ökosysteme. Sie machen lediglich etwas rückgängig, das unsere Gesundheit und das Gleichgewicht in der Natur bedroht und dessen Folgen nicht abschätzbar sind. [...] Gerald Neubauer, Mühltal

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