■ Kurz und knapp
: Yoga-Leitfaden

Yoga ist eine Jahrtausende alte indische Lebensphilosophie und -praxis. Das Wort ist über die indogermanische Sprachfamilie mit dem deutschen „Joch“ verwandt. Es stellt eine Methode dar, sich mit dem Urgrund des Seins zu verbinden, sich ihm „anzujochen“.

Yoga liegt die Vorstellung zugrunde, daß die Sinne des Menschen wie wilde Pferde seien, die den Körper als Fahrzeug der Seele ziehen. Die Kunst besteht darin, diese Kräfte so zu bündeln, daß der Mensch sich in der Verwirklichung seines Selbst eine Verbindung mit diesem Ursprünglichen schafft. Gelingt dies, hat er sich vom irdischen Leiden befreit und geht auf in der schöpferischen Kraft des Universums.

Im Laufe der Zeit haben sich viele verschiedene Yoga- Schulen herausgebildet, die zwar alle das gleiche Ziel verfolgen, aber verschiedene Wege dorthin favorisieren. So gibt es das Karma-Yoga, den Weg des selbstlosen Tuns, das Bhakti-Yoga, den Weg der selbstlosen Liebe, das Jnana-Yoga, den Weg der spirituellen geistigen Erkenntnis, das Hatha-Yoga, den Weg des Körpers und des Atems, und einige andere Schulen mehr.

Die verschiedenen Methoden sind jedoch miteinander verwandt und haben sich im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflußt. Allen Schulen gemeinsam ist, daß sie die eigene Erfahrung des Lernenden hochschätzen. Die Vermittlung erfolgt traditionell in einem engen persönlichen Verhältnis von Lehrer und Schüler. Auch auf die Klarheit der Lehre wird großer Wert gelegt.

Alle Yoga-Richtungen teilen die Überzeugung, sich nicht an einen bestimmten religiösen Glauben zu binden. Die Yoga-Praxis ist deshalb an keine Konfession gebunden. Tobias Rapp