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Ärzte in Panik

■ Arzneimittelbudget steht noch nicht fest

Gibt es ab dem 12. Dezember in Hamburg keine Medikamente mehr auf Rezept? Davor, daß das Arzneimittelbudget vor Jahresende bereits ausgeschöpft ist, hatte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg gewarnt. Der Verband der Angestelltenkrankenkassen begrüßte gestern den Aufruf der KV und beruhigte: „Jeder Arzt ist nach wie vor verpflichtet, das medizinisch notwendige Medikament zu verordnen. Das Ausstellen von Privatrezepten zu Lasten des Patienten ist nicht zulässig.“

Die KV rät, vor der Bitte nach Nachfolgerezepten erst die Vorräte daheim zu prüfen und bei leichten Beschwerden auf bewährte Hausmittel zurückzugreifen. Zudem seien auch preiswerte Arzneimittel wirksam und Vertrauen in den behandelnden Arzt angebracht. Durch diese Maßnahmen ließe sich möglicherweise eine Überschreitung des Budgets noch vermeiden. Dessen Höhe wird erst in den im November beginnenden Verhandlungen zwischen KV und den Krankenkassen festgelegt.

Der Ärzteverband betreibe „Panikmache statt Selbstkritik“, erklärte dagegen Peter Zamory, gesundheitspolitischer GAL-Sprecher. „Von 60.000 in der BRD zugelassenen Medikamenten sind etwa 56.000 zuviel auf dem Markt“, so Zamory, der die Schuld an dem Dilemma beim Bundesgesundheitsminister und der Pharmaindustrie sieht. Statt in jedem Herbst die Patienten zu verunsichern, solle eher der „unübersichtliche und anarchische Pharmamarkt“ aufgeräumt werden. taz

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