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Dicke Bleche bohren

■ Aktiver Norden: Metaller protestieren gegen Kürzung der Lohnfortzahlung

Nach dem Scheitern der Spitzengespräche am Mittwoch haben gestern mehr als 30 000 Metaller in Norddeutschland gegen die Kürzung der Lohnfortzahlung bei Krankheit demonstriert. Genau 40 Jahre nach Beginn des schleswig-holsteinischen Streiks für die 100prozentige Entgelt-Fortzahlung machten die Arbeitnehmer mit Aktionen in den Betrieben und Demonstrationen vor den Toren ihre Entschlossenheit zur Verteidigung dieser sozialen Errungenschaft deutlich.

Vor den Werkstoren der Werft Blohm+Voss in Hamburg hatten sich schon vor Beginn der Frühschicht gegen sechs Uhr mehrere hundert Beschäftigte zu einer Mahnwache mit Fackeln versammelt. Auch bei Siemens und Philipps in Hamburg gab es Protestaktionen. Bei HDW in Kiel kamen nach Angaben der IG Metall etwa 2 000 Demonstranten vor der Werft zusammen. Bei Matsushita in Neumünster legte ein Großteil der Beschäftigten am frühen Morgen und für den Rest des Tages die Arbeit nieder.

Für die Beibehaltung des vollen Lohns bei Krankheit demonstrierten rund 2 000 Arbeitnehmer auch in Flensburg. Hier hatte am 26. Oktober 1956 der längste Streik in der schleswig-holsteinischen Tarifgeschichte begonnen. Er dauerte 114 Tage. Damals waren 1 900 Arbeiter der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft auf die Straße gegangen, um für den Einstieg in die tariflich abgesicherte Lohnfortzahlung zu streiken.

An den 40. Jahrestag des Streikbeginns will die IG Metall an diesem Sonnabend in Kiel mit einem großen Fest erinnern. lno

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