: H. Breloer
Der deutsche Oliver Stone kommt aus Köln: ähnlich wie der Kollege aus Hollywood widmet sich auch Heinrich Breloer (54) in seinen Filmen vornehmlich der Aufarbeitung nationaler Affären. Seine Methode dabei ist längst zum Markenzeichen geworden: raffinierte Dokudramen, zusammengeschnitten aus Interviews, Archivmaterial und Spielzenen. „Die Staatskanzlei“ heißt der Film, mit dem er die Barschel- Affäre durchleuchtete. Den Grimme-Preis bekam er 1992 für „Kollege Otto – die Coop- Affäre“. Mehrfach ausgezeichnet wurde auch „Wehner – die unerzählte Geschichte“. 1995 setzte Breloer seine „Waterkantgate“- Chronik mit „Einmal Macht und zurück – Engholms Fall“ fort. Mit „Die jährliche Ermahnung“ (1989) warf er einen respektlosen Blick hinter die Kulissen des Grimme- Preises, obwohl er selbst auf diese Auszeichnung geradezu abonniert ist. Auch mit seinem Schleyer-Film, der nächsten Herbst im Ersten läuft, hat er gute Chancen, mal wieder unter den Preisträgern zu sein. Jutta Czeguhn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen