: Barbarische Eigenschaft
■ betr.: „Todesstrafe ist angemes sen“, taz vom 19./20.10. 96
[...] Wenn Eure Mitarbeiterin Annette Rogalla denn schon mal einem „Rübe-ab“-Propagandisten von der CDU ihr Ohr leiht, dann hätte sie auch die Gelegenheit nutzen und diesem politischen Stammtischbruder die Frage stellen sollen, warum er und seine Gesinnungsfreunde sich nicht auch konsequenterweise für die Hinrichtung von jenen deutschen Zeitgenossen stark machen, die in den Konzentrationslagern des NS-Regimes als „Mediziner“ oder sonstige „Experten“ Kinder gequält und ermordet haben und von denen immer noch einige unter uns leben, ohne jemals juristisch zur Verantwortung gezogen worden zu sein. Da Eure Interviewerin leider darauf verzichtet hat, den CDU-Abgeordneten Manfred Wirth mit diesem Kapitel deutscher Verbrechenstradition zu konfrontieren, wäre die Wahrheit- Seite ein würdiger Platz für den realsatirischen Beitrag gewesen. Uwe Tünnermann, Lemgo
Statt das Verbrechen als ein soziales Problem anzuerkennen, wollen einige CDU-Politiker die Todesstrafe einführen. Typisch, genauso wie die Republikaner in den USA immer wieder die Todesstrafe verteidigen. Daß die Kriminalität in den Staaten seit Einführung der Todesstrafe nicht nachgelassen hat, haben mehrere wissenschaftliche Studien längst bewiesen. Als einer, der da aufgewachsen ist, möchte ich wissen, ob die Deutschen wirklich diese barbarische Eigenschaft der Amerikaner übernehmen wollen? [...]
Wenn die Deutschen eines aus ihrer Vergangenheit gelernt haben sollten, dann doch wohl hoffentlich, daß man Menschen durch Töten nicht erziehen kann. Alant Jost, Berlin
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