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Unterm Strich

Ilse Aichinger, eine Repräsentantin der Nachkriegsliteratur, begeht heute ihren 75. Geburtstag. Zu ihren Hauptwerken gehören die Erzählungen „Rede unter dem Galgen“, „Der Gefesselte“ und „Nachricht vom Tag“ (1970). Interpretationsstoff für mehrere Schülergenerationen ergaben auch ihre Gedichte. Aichinger wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur (1995).

Wo wir gerade beim Gratulieren sind: nur fünf Zähler weniger, runde 70, feiert Günter de Bruyn, kaum weniger mit Preisen dekoriert, darunter der Thomas-Mann- und der Heinrich-Böll-Preis. Passend zum Wiegenfest und zu de Bruyns Fortsetzung seiner Autobiographie „Vierzig Jahre“, dem der 1992 erschienene Band „Lebensbericht“ vorausgegangen war, winkt Hermann Kant aus Konkret herüber: „Hier schreibt ein Reitersmann, der vor lauter Angst ... gar nicht erst aufs Pferd kam.“ Ausgerechnet Kant. Traurige Hippologie.

Nicht vom Pferd, aber von der Bühne gefallen ist die frühere Popsängerin („Broken English“) und inzwischen zur Brecht/Weill-Chanteuse gewandelte Marianne Faithfull bei einem Konzert in Hamburg. Sie kam mit leichten Verletzungen davon. Nach 20 Minuten Pause und einer Zigarette nahm sie ihr Programm wieder auf. Sie bedankte sich beim Publikum, daß sie so freundlich aufgefangen wurde.

Zwischen dem 20. und 23. Februar 1997 hält die Kooperative Freier Theater NRW unter dem Namen Off Limits das european off theatre symposium ab. Im Zusammenhang mit der Veranstaltung ist auch ein Mini-Dramen-Wettbewerb ausgeschrieben. Bis zum 15. Dezember dürfen Texte mit einer Länge von maximal drei Seiten bei der Kooperative Freier Theater NRW, Güntherstraße 65 in 44143 Dortmund eingehen unter dem Stichwort: Mini-Drama. Dort gibt es auch die Teilnahmebedingungen.

Mehr als 500 Künstler aus 17 Ländern werden sich zwischen dem 4. und 11. November in Montevideo dem 3. Tango-Weltgipfel hingeben. Mit Straßenfesten, Fotoausstellungen, Filmen und natürlich viel sinnlichen Tangorhythmen wird der Tanz-Gipfel begangen. Vielleicht gedenkt man dabei auch des 1821 geborenen Heinrich Band, der mit seiner Erfindung des Bandoneons die bewegenden Schritte auf Parkett erst möglich machte. Bands Quetsche war 1845 erstmals gebaut worden und setzte später in Südamerika zum großen Siegeszug an.

Techno wird museal. Im Berliner Bunker in Berlin- Mitte wird am 2. November die Galerie Bunker 4th floor eröffnet. Die erste Ausstellung zeigt unter dem Titel „Files“ auf rund 600 Quadratmetern Werke von 20 jungen Künstlern, die sich, wie man schon ahnt, mit der Technik- und Kommunikationskultur auseinandersetzen.

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