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Wohlwollend vertagt

■ Altonaer PolitikerInnen wollen großen „Park für St. Pauli“ - nur die SPD zögert

Ehrenrunde für den geplanten „Park für St. Pauli“ zwischen Antonistraße und Pinnasberg: Am Donnerstagabend verwies die Bezirksversammlung Altona einen Antrag der Statt Partei zum Park in den Stadtplanungsausschuß. Gleichzeitig machten CDU, GAL und Statt Partei deutlich, daß sie einen runden Tisch im Stadtteil wollen, der die sogenannte „große Park-Lösung“ auf den Weg bringt.

Zurückhaltend war nur SPD-Fraktionschef Horst Emmel. Der Grund: Der Altonaer SPD-Kreisvorsitzende Olaf Scholz hatte sich für einen Mini-Park stark gemacht, der einen Teil der vorhandenen Fläche für Wohnungsbau reserviert.

Der Antrag der Statt Partei, mit dem auch die CDU und GAL im Grundsatz übereinstimmen, sieht hingegen vor, die 1993 von der Bürgerschaft beschlossene Riegelbebauung am Pinnasberg zu kippen und die geplante Grünfläche bis an den Elbhang zu führen. Ein runder Tisch unter Einbeziehung von Behörden, Stadtteilinis und AnwohnerInnen soll das Projekt vorantreiben, Bürgerschaft und Senat sollen den bestehenden Bebauungsplan entsprechend ändern. Der Hafenrandverein hat bereits die zuständigen Behörden aufgefordert, Vertreter für die Tischrunde zu benennen.

Für Irritation sorgte die Behauptung des Vereins, die Stadtpla-nungsabteilungen der Bezirke Mitte und Altona hätten hinter den Kulissen gekungelt und trotz gegenteiliger Beschlußlage die Planungen für die kleine Park-Variante vorangetrieben. Mit dem Planungsbüro EGL, das den Flora-Park konzipiert hat, und dem Architekturbüro Bremer und Darboven seien bereits mündliche Auftragsverhandlungen geführt worden, die Umgestaltung des Antoniplatzes im Rahmen der kleinen Lösung zu realisieren.

„Stimmt nicht“, sagt Dagmar Bremer vom gleichnamigen Architekturbüro. Es habe nur eine unverbindliche Voranfrage des Bezirks Mitte gegeben, ob sich die Architekten an den Park-Planungen beteiligen wollten. Von einer kleinen Lösung sei dabei nicht die Rede gewesen. Marco Carini

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