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Die Isolierung jetzt durchbrechen

Bonn (taz) – „Da finden Wahlen statt, und niemand geht hin. Jedenfalls niemand von der westeuropäischen Öffentlichkeit.“ Helmut Lippelt, Bundestagsabgeordneter der Bündnisgrünen, warnte in Bonn nach der Rückkehr von einer Belgrad- Reise davor, die politische Entwicklung Jugoslawiens zu ignorieren: „Die Isolierung muß durchbrochen werden, auch von europäischen Institutionen.“ Der Zustand der Isolation treffe nicht das Milošević-Regime, sondern schade der Opposition, die einen Wandel wolle. Lippelt wies darauf hin, daß der Wahlkampf auch für die Festigung des Friedens in Bosnien von Bedeutung sei. Dennoch werde er in Europa kaum wahrgenommen. „Für den Friedensprozeß ist so sehr auf Milošević gesetzt worden, daß die politische Realität in Serbien darüber aus dem Blick geriet“, meinte Lippelt. Die OSZE sei erst eine Woche vor dem Urnengang zur Beobachtung eingeladen worden und könne diese daher nicht mehr garantieren. Bettina Gaus

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