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Pinkelecken weg

■ Altona: Neue Große Bergstraße soll hell, grün und konsumfreundlich werden

Hamburgs Oberbaudirektor Kossak ist stolz wie Egbert. Seine Pläne für einen Umbau der Neuen Großen Bergstraße, der Altonas triste Einkaufsmeile im Platten-Stil der 70er Jahre zu nie dagewesener Lebendigkeit verhelfen soll, stoßen allerorten auf Wohlwollen. Bereits im kommenden Frühjahr, so Kos-sak, sollen die „elenden Pavillons mit den Pinkelecken“ am Altonaer Bahnhof abgerissen werden. Anschließend werde die Fußgängerzone begrünt und von derzeit 25 auf etwa 16 Meter verengt – durch eine vorgebaute, sechsgeschossige Häuserzeile.

Ins Erdgeschoß sollen die Pavillon-Läden und andere Geschäfte einziehen, im ersten Stock Gewerberäume für Arztpraxen oder Anwaltsbüros entstehen. Darüber sind 90 öffentlich geförderte Wohnungen geplant, auf daß künftig auch nach Ladenschluß noch Menschen durch die Neue Große Bergstraße wandeln. Was die Architektur angeht, soll es „amerikanischen Plastikschiet“ nach Kossaks Willen nicht geben, statt dessen eine „helle, klare Bauweise im Altonaer Stil“.

Mit einer Fertigstellung noch in diesem Jahrtausend rechnen auch die Hamburger Investoren Dieter Becken und Hermann Bruhn. Sie werden die städtischen Flächen kaufen und, so Architekt Becken, „insgesamt rund 70 Millionen“ in das Projekt stecken. Die Pleitestadt zahlt keinen Pfennig dazu.

Entsprechend zugeneigt zeigten sich am Dienstag Verwaltung und die vier Bezirksparteien im Alto-naer Stadtplanungsausschuß, wo Kossak das Modell erstmals öffentlich vorstellte. Die „einstimmige Zustimmung“ findet Kossak dennoch „sehr erstaunlich“ und mag nicht ganz glauben, daß er nach den Auseinandersetzungen um Holzhafen, Mercado und Co. in Altona diesmal tatsächlich ein Projekt widerstandslos durchsetzen können sollte. Heike Haarhoff

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