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Kurz vor Hinrichtung begnadigt

■ Vier Geschworene des Gerichts, der Verurteilte selbst und die Mutter des Mordopfers baten um Gnade

Richmond (AP/taz) – Die letzte Hoffnung des zum Tode verurteilten Joseph Payne brachte die Rettung: Der Gouverneur von Virginia, George Allan, gab am Donnerstag, drei Stunden vor der Hinrichtung, einem Gnadengesuch des 40jährigen statt, das von der Mutter des Mordopfers und vier Geschworenen unterstützt wurde. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte die Verschiebung der Giftinjektion abgelehnt. Payne war 1986 für schuldig befunden worden, seinen Mithäftling David Dunford ein Jahr zuvor mit Verdünner übergossen und in Brand gesteckt zu haben. Das Opfer starb, ohne den Mörder identifiziert zu haben.

Das Gericht stützte sein Urteil auf die Aussage eines Mithäftlings. In Berufungsverhandlungen boten Paynes Anwälte Zeugen auf, die diesen Häftling als Täter bezeichneten, dem für seine Aussage 15 Jahre von einer 40jährigen Haftstrafe erlassen wurden. Die Berufungsgerichte ließen diese Zeugenaussagen aber nicht zu. Vier Geschworene erklärten später, wenn sie diese Aussagen gehört hätten, hätten sie Payne nicht für schuldig befunden. Auch Dunfords Mutter schloß sich dem Gnadenappell an. „Ich will nicht, daß Joe Payne stirbt“, sagte sie. „Ich habe Zweifel, daß er meinen Sohn umgebracht hat.“ Payne verbüßt wegen Raub und Mord eine lebenslange Haftstrafe.

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