: „Verkehrsanbindung indiskutabel“
■ Hamburger Stimmen zur geplanten Mehrzweckhalle im Volkspark
Nicht nur in der Senatskommission war die Entscheidung für den Standort Volkspark umstritten, auch außerhalb des Kommissionsgeheges löste sie ein zweigeteiltes Echo aus. Die GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann kündigte an, ihre Partei werde beantragen, „daß auch für die Harburger Bahnhofslinse eine Standortuntersuchung durchgeführt wird“. „Ökologische Belange“ und die schlechte Anbindung des Volksparks an das öffentliche Nahverkehrsnetz sprächen gegen den Standort Volkspark.
Auch die Handelskammer machte kein Hehl daraus, daß sie die Halle lieber in Harburg sähe: „Mit der Arena und interessanten Mantelnutzungen würde der Hamburger Süden auch für Dienstleistungsunternehmen attraktiver werden“. Trotzdem sei zu begrüßen, daß „jetzt endlich eine Entscheidung zur Mehrzweckhalle getroffen“ worden sei.
Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Jürgen Klimke, fand die Entscheidung zwar „überzeugend“, mahnte aber einen „direkten Schnellbahnanschluß“ an, der „Halle und Stadion an den öffentlichen Nahverkehr direkt anschließt“. Ansonsten seien die Verkehrsanbindungen „völlig indiskutabel“.
Das meint auch der Altonaer SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Emmel, der sich statt einer Schnellbahn aber eine Stadtbahnlinie „vom Altonaer Bahnhof bis nach Lurup“ wünscht. Die von Emmel begrüßte Kommissionsentscheidung schaffe zudem die Voraussetzungen, das Stadionbad zu einem Freizeitbad zu erweitern.
Während beim HSV die Entscheidung mit Freude aufgenommen wurde, zeigten sich die Harburger BezirkspolitikerInnen darüber enttäuscht, daß „die Chance, den Stadtteil durch den Bau einer Mehrzweckhalle aufzuwerten“ vergeben wurde. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Karl-Heinz Ehlers entdeckte hingegen „noch einen erheblichen Grad an Unverbindlichkeiten“ im Kommissions-Votum.
Deshalb werde seine Partei einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen, der den Senat zu einer umfassenden Berichterstattung über die Prüfung des Standortes und die Verhandlungen mit potentiellen Investoren auffordere. Ehlers: „Wir wollen dem Senat Dampf machen“.
Marco Carini
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