: Lokalkoloratur
Puh, nochmal Glück gehabt hat Hamburgs GEW-Vorsitzender Hans-Peter de Lorent. Er bleibt in Amt und Würden. Zwei Rücktrittsanträge auf der gestrigen Landesvertreter-VV fanden nicht die nötige Mehrheit. Die GEW-Betriebsgruppen zweier Handelsschulen hatten es dem Funktionär übelgenommen, daß er sich öffentlich zur Frage gewerkschaftlicher Perspektiven wie Streik oder möglicher Verhandlungen mit der Schulbehörde äußerte. Damit, so die Kritik, habe de Lorent die innergewerkschaftliche Demokratie verletzt. Die Frage, ob mit Kampfmaßnahmen oder Verhandlungen auf die zum August geplante Erhöhung der Lehrerarbeitszeit reagiert werden sollte, war Gegenstand eines heftigen internen Streits. Eine Umfrage unter GEW-Mitgliedern brachte kürzlich zutage, daß de Lorent mit seiner Position nicht einsam an der Spitze steht. So sprachen sich nur 36 Prozent für Streik aus und 89 Prozent für Behörden-Gespräche. Um eben diese vorzubereiten, wurde gestern eine Arbeitsgruppe gegründet, die bis Mitte Mai Ergebnisse offerieren soll. Damit die GEW nicht gänzlich dem Schmusekurs verfällt, ist parallel für den 26. April Protest auf dem Rathausmarkt geplant. kaj
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