Rumäniens Wende

■ Christdemokrat ist neuer Präsident

Bukarest (taz) – Die Bukarester feierten wie nach dem Sturz des kommunistischen Diktators Nikolae Ceaușescu. Der Wahlsieg des Christdemokraten Emil Constantinescu bei den rumänischen Präsidentenwahlen am Sonntag lockte im ganzen Land Hunderttausende auf die Straßen. Mit 55,15 Prozent der Stimmen besiegte Constantinescu den bisherigen Amtsinhaber, den Exkommunisten Ion Iliescu, der auf 44,85 Prozent der Stimmen kam.

Es war der zweite Anlauf des 57jährigen ehemaligen Rektors der Bukarester Universität. Noch vor vier Jahren war er Iliescu unterlegen. In einer ersten Rede wandte sich Constantinescu gegen „Hexenjagden und Säuberungen“, die dem ersten demokratischen Machtwechsel seit 50 Jahren folgen könnten: „Wir sind nicht an die Macht gekommen, um uns zu rächen, sondern um gemeinsam einen Ausweg zu finden.“ Reportage Seite 8

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