: Aus der Krise raus
■ Angestelltenkammer baut Schulden ab: Sparen dank „Solidarpakt“ mit Beschäftigten
Dank eines großzügigen Abkommens mit ihren MitarbeiterInnen sieht die Angestelltenkammer Bremen mit „vorsichtigem Optimismus“ ihrer Zukunft entgegen, berichtete gestern Geschäftsführer Eberhard Fehrmann. In dem Haushaltsentwurf, der heute der Vollversammlung vorgelegt wird, stehen zwar 990.000 Mark Zinslast für circa 15 Millionen aufgelaufene Schulden, gleichzeitig will die Kammer ihre Rücklagen aber um 750.000 Mark erhöhen. Bis zum Jahre 1999 sollen die Personalkosten konstant bleiben, da die MitarbeiterInnen auf Lohnerhöhungen zugunsten von Freizeit (35 Stundenwoche) verzichten.
Ihr Bildungs- und Beratungsangebot will die Kammer aber nicht einschränken, versicherte Fehrmann. Beim Kulturprogramm in Bremen solle aber eine Umsteuerung stattfinden: Man habe sich bisher „amateurhaft im soziokulturellen Bereich“ bewegt, stattdessen soll der Kultursaal mehr genutzt werden, um Brücken für die Angebote der professionellen Träger zu bauen. Die Kammerphilharmonie will zum Beispiel dort Einführungen für ihre Konzerte anbieten.
Ihr Image will die Kammer mit einem „Angestellten-Magazin“ aufbessern. Alle sechs Wochen und auf Hochglanz soll es unter der Verantwortung des Geschäftsführers in einer Auflage von zunächst 10.000 Exemplaren erscheinen. Kostenlimit für dieacht Nummern pro Jahr: 200.000 Mark. Konzept und Vertrieb stehen noch nicht fest.
Entspannt ist inzwischen das Verhältnis zur Arbeiterkammer, berichtete die Präsidentin Irmtrud Gläser, das Thema Fusion ist also „praktisch nicht relevant“: Die Angestelltengewerkschaft, nach Jahren der Opposition in den Vorstand integriert, sei strikt dagegen, die DGB-Gewerkschaften in der Frage zerstritten, das Wirtschaftsressort verfolge es auch nicht. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen