■ Beruf Hure: „Prostitution: Eine sozial unwertige Tätigkeit“
Wäre Prostitution ein Beruf wie jeder andere, davon ist Irmingard Schewe-Gerigk von den Grünen überzeugt, dann wären Zuhälter im klassischen Sinne out. Unlängst präsentierte die Bundestagsabgeordnete daher einen Gesetzesentwurf, mit dem sie den Beruf Hure legalisieren will. Denn Prostitution ist in Deutschland zwar nicht verboten, gilt aber immer noch als „sittenwidrig“.
Bis heute haben Prostituierte daher keinen Anspruch auf soziale Absicherungen durch die gesetzliche Kranken-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung. Einen Freier, der sie ums Geld prellt, können sie nicht verklagen. Arbeitsverträge zwischen Hure und Puffmutter sind unmöglich, denn schon das Führen eines Bordells gilt als „Förderung der Prostitution“ und kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Von Mutterschutz, bezahltem Urlaub oder einer Lohnfortzahlung bei Krankheit können Prostituierte bis heute nur träumen.
Geht es nach dem Willen der Grünen, soll dies nun anders werden. Frauenministerin Claudia Nolte (CDU) sieht dagegen keinen Handlungsbedarf. Ihrer Meinung nach ist Prostitution „eine sozial unwertige Tätigkeit“. flo
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