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Raus aus den Betten

■ UKE-Etat um 17 Millionen Mark gekürzt / Debatte um Hafenkrankenhaus

Nach mehr als einjährigen Verhandlungen um das Budget der Uniklinik Eppendorf (UKE) haben sich die UKE-Leitung und Hamburger Krankenkassen nun auf Etats für die Jahre 1996 bis einschließlich 1998 geeinigt. Das Budget des UKE wird für diese drei Jahre um durchschnittlich 17 Millionen Mark geringer ausfallen als 1995. Der Drei-Jahres-Etat des Krankenhauses beträgt 1,425 Milliarden Mark, das entspricht einem jährlichen Budget von 475 Millionen Mark. Die rund 50 Millionen Mark soll das UKE während der drei Jahre vor allem in der stationären Krankenversorgung einsparen.

Von Beginn nächsten Jahres an sollen 266 Betten abgebaut werden. In der Gynäkologie wird es künftig 51 Betten weniger geben, in der Inneren Medizin 38. In der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten werden 29 Plätze abgebaut und in der Psychiatrie 24. Auch in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, in der Kinderheilkunde, in der Kiefer- und Gesichtschirurgie, in der Neurologie, der Orthopädie und der Urologie wird es künftig weniger Betten geben.

Der Ärztliche Direktor des Hamburger Hafenkrankenhauses, Hartmut Seidel, hofft derweil weiter auf eine Rettung der Traditionsklinik. Das sagte er am Montag abend bei einer Veranstaltung gegen die für März kommenden Jahres geplante Schließung des Krankenhauses im Michel.

„Es gibt seit einiger Zeit in diesem Stadtteil Tendenzen, die wir von St. Michaelis skeptisch sehen“, kommentierte auch „Michel“-Hauptpastor Helge Adolphsen. „Erhaltet das, was um des Zusammenlebens willen in diesen Stadtteilen notwendig ist, und betreibt nicht den sozialen Kahlschlag“, forderte er von Kassen und Politikern.

Die Schließung des Krankenhauses soll vom Aufsichtsrat des Landesbetriebes Krankenhäuser (LBK) am 12. Dezember verkündet werden, der Personalrat der Klinik war jedoch bereits im November über die bevorstehende Schließung informiert worden. Die Hamburger Bürgerschaft wird morgen zu Beginn der Parlamentssitzung in einer Aktuellen Stunde über das Thema debattieren. lno / taz

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