: Unrecherchiertes Geheimnis
■ betr.: „Baden-Württembergs SPD-Chef lehnt Rücktritt ab“, taz vom 4.12. 96
Wovon der Stuttgarter taz-Korrespondent die Mutmaßung ableitet, daß „nun wohl ein Sonderparteitag über das weitere Schicksal von Ulrich Maurer befinden müssen“ werde, bleibt sein unrecherchiertes Geheimnis. Daraus abzuleiten, daß einer von 43 SPD- Kreisverbänden einen Sonderparteitag fordert, ist zu kurz gedacht.
Um einen Sonderparteitag der SPD Baden-Württemberg herbeizuführen, bedarf es einer Beschlußfassung in neun von 43 Kreisdelegiertenkonferenzen, nicht „des Votums weiterer SPD- Ortsvereine im Land“, wie die taz fabuliert.
Mit einem Minimum an journalistischer Sorgfalt wäre dergleichen in Erfahrung zu bringen gewesen. Aber möglicherweise wäre dann der beabsichtigte Schlenker am Schluß in den Eimer gegangen. Dies galt es natürlich zu vermeiden.
Wo sich die taz wegen Messerwetzens „an der Basis – so hört man“ umgehört hat – auch das bleibt im geheimnisvollen Dunkel. Aber wie Quellen nennen, wenn man keine hat. Albrecht Bregenzer,
Pressesprecher
SPD Baden-Württemberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
