Kommentar: Es mußte so kommen
■ Vulkan-Werft ist so gut wie tot
Das Ende erinnert fatal an das, was der Untersuchungssausschuß der Bürgerschaft aus der Geschichte des Vulkan und seiner Verbandelung mit dem Land Bremen ans Licht zerrte. In letzter Sekunde wird dem Senat die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder es gibt eine neue Bürgschaft, oder es ist auf einen Schlag aus mit dem Schiffbau in Vegesack.
Daß es gerade jetzt passiert, und Konkursverwalter Wellensiek das Geld ausgeht, ist tragisch. Endlich ist Bewegung auf der Werft. Das bescheinigen sogar die Management-Gurus von McKinsey. Die Produktivität steigt, die Kosten sinken, wenn auch zum Weltmarktpreis noch ein gutes Stück fehlt. Die letzten Containerschiffe sind endlich verkauft, Anzahlungen dafür in Aussicht. Alles für die Katz.
Zum Glück gibt es einen Schuldigen. Reeder Costa war es, der mit seiner Weigerung, den Rumpf der Costa 2 noch in diesem Jahr zu kaufen, das Liquiditätsloch gerissen und das Kartenhaus zum Einsturz gebracht hat. Denn Costa tat, was der Vulkan und die Bremer Politik schon länger hätten tun sollen: Er rechnete. Und sah, daß er kein Geld hat, sich im schlingernden Kreuzfahrt-Markt fast eine halbe Milliarde Mark für den Weiterbau der Costa 2 ans Bein zu binden. Denn ein Geschäft muß sich ja schließlich am Ende rechnen. Mit dieser Einstellung hätte er ein Vorbild sein können für die Vulkan-Führung. Zu spät. Joachim Fahrun
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