: Unterm Strich
Von Magdeburg aus wird vom heutigen Montag an eine weltweite Recherche nach Beutekunst möglich sein. Das Kultusministerium in Sachsen-Anhalt und die Koordinierungsstelle der Länder für kriegsbedingt verschollene Kunstgüter starten damit ein neues Pilotprojekt. Nach Angaben des Ministeriums werden zunächst die Kriegsverluste von sachsen-anhaltinischen Museen, Archiven und Bibliotheken ins Internet eingespeist. Später sei geplant, alle Kriegsverluste deutscher Museen ins weltweite Computernetz aufzunehmen. Über den Katalog können Angaben über mehr als 1.000 verschollene Gemälde und wertvolle Bücher abgerufen werden, so etwa zur Instrumenten-Sammlung des Händel-Hauses in Halle oder zur Wissenschaftsbibliothek des Flugpioniers Hugo Junkers. Zudem würden russische Listen der Abtransporte und Reports amerikanischer Kunstschutzoffiziere veröffentlicht, in denen über Plünderungen und Brände bei Kriegsende berichtet wird.
Nach Angaben der Bremer Koordinierungsstelle sind in letzter Zeit immer öfter verschollene Kunstgüter aus Deutschland auf dem internationalen Kunstmarkt aufgetaucht. Fahnder nach Beutekunst stünden oftmals vor dem Problem, daß Hehler ungehindert mit den gestohlenen Kunstgütern handeln könnten. Den Angaben zufolge verteidigten sich Händler mit dem Argument, sie wüßten nichts über Beutekunst. Damit ist es nun vorbei – dank Internet.
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