: Dicke Gurken
■ Heute im Tower: Weihnachten mit „Cucumber Men“ und „Mucky Pup“
Im Dezember wird jedes Konzert von der Boygroup bis zu den Hardcore-Heroen von ausgefuchsten Veranstaltern flott zur Weihnachtsfeier erklärt. So auch das Konzert von „Cucumber Men“ und „Mucky Pup“ am heutigen Dienstag im „Tower“. Zumindest letztere aber wollen das Adventsdesign der Plakate nicht als leere Trendgeste verstanden wissen, sondern tatsächlich Weihnachtslieder spielen.
Am Bandnamen des Hamburger Trios „Cucumber Men“, der mit „Gurkenmänner“ zu übersetzen ist, ist ihre pubertäre Anfälligkeit für phallischen Humor schuld. Im Alter von 17 Jahren hatte einer der drei eine australische Ausgabe des „Playboy“ unter seinem Bett liegen, auf deren Witzseite ein potenter Superschurke namens „Cucumber Man“ Superman seine Freundin Lois Lane ausspannte. Das fanden Boris, Heiko und Justin lustig und passend, weil sie als Musiker ebensoviel Ausdauer und Stehvermögen beweisen wollten wie besagte Cartoon-Figur beim Liebesspiel. Den Beweis sind sie bislang schuldig geblieben; ihre Musik ist eine eher seichte Mischung aus geglättetem Rock und allzu manieriertem Funk mit unbeholfenen Rap-Versuchen und nichtssagenden deutschen Texten.
Von der Hauptgruppe „Mucky Pup“ aus New Jersey könnten sich die norddeutschen Newcomer ein paar Scheiben abschneiden. Auf vergangenen Alben wilderte Frontmann (und einziges festes Mitglied) Chris Milnes quer durch alle partytauglichen Musikrichtungen, auf dem neuen Album „Five Guys in a Really Hot Garage“ ist man beim traditionellen Punk-Rock mit Betonung auf Rock gelandet. Da gibt es keinen Schnickschnack, Schlagzeug und Gitarre drängt es nach vorne, und sie machen höchstens kurze Pausen, damit man auch mal den Baß hört. Dazu ähnlich schnörkellose Texte: Das Mädchen ist weg, das Auto springt nicht an, Amerika ist doof. A. N.
Heute um 21 Uhr im Tower
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen