Rückkehr nach Ruanda

■ Hutu-Flüchtlinge verlassen Tansania. Zaire erwartet Rückkehr von Mobutu

Kigali/Nairobi/Paris (AFP/rtr) Die Rückkehr Zehntausender ruandischer Hutu-Flüchtlinge aus Tansania in ihre Heimat Ruanda ist gestern weitergegangen. Der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Ruanda, Paul Stromberg, sagte, stündlich kämen mehr als 10.000 Menschen aus den Lagern Benaco und Lumasi am Grenzübergang Rusumo an. Gestern hätten bis zum Mittag 51.000 Menschen die Grenze passiert. Am Wochenende waren bereits 30.000 Flüchtlinge aus Tansania nach Ruanda zurückgekehrt. Mehrere hunderttausend befinden sich auf dem Weg an die Grenze. UNHCR-Angaben zufolge nahm die tansanische Armee mehr als 50 Männer fest, die versucht hätten, die Rückkehrenden einzuschüchtern und vom Weg in die Heimat abzudrängen.

In Kenias Nairobi versammelten sich unterdessen die Staats- und Regierungschefs aus neun afrikanischen Staaten, um über die Lage in der Region der Großen Seen zu beraten. Außerdem sollte es bei dem zweitägigen Gipfeltreffen um die Lage in Burundi gehen, wo sich Tutsi-Major Pierre Buyoya im Juli an die Macht geputscht hatte und die Hutu-Guerilla CNDD gegen die Tutsi-dominierte Armee kämpft. Allerdings sollte aus Burundi niemand an dem Gipfel teilnehmen. Der CNDD-Vorsitzende Leonard Nyangoma forderte die Teilnehmer des Gipfels auf, die Sanktionen gegen die Militärregierung in Bujumbura aufrechtzuerhalten, und erklärte sich zugleich zu zu „direkten und offiziellen Verhandlungen“ mit Buyoyas Regime bereit.

Zaires Regierung, die ebenfalls nicht an dem Gipfel teilnimmt, verkündete unterdessen für heute die Rückkehr von Präsident Mobutu nach Zaire. Nach monatelangem Aufenthalt in der Schweiz und Frankreich soll Mobutu heute in Nizza ein Flugzeug besteigen und in die zairischen Hauptstadt Kinshasa fliegen. Dort werde er eine Rede halten, sagte in Paris Mobutus Sohn und offizieller Sprecher, Nzanga Mobutu.