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„Sie werden bestraft“

■ Said Madari vom Ministerium für Religiöse Führung über die Bahai

Die religiöse Führung der Bahai im Iran hat ihren Gläubigen äußerste Zurückhaltung empfohlen. Denn selbst Interviews könnten sie weiter gefährden. Anders die religiöse Führung der Islamischen Republik. Ihre Vertreter machen keinen Hehl aus der Verfolgung von Bahai. Die taz sprach mit Said Madari vom Ministerium für Kultur und Religiöse Führung in der Stadt Isfahan.

taz: Was passiert mit Menschen, die sich im Iran zum Glauben der Bahai bekennen?

Said Madari: Ihre Religion steht nicht mit der Verfassung der Islamischen Republik in Einklang. Deshalb dürfen sie ihre Religion nicht propagieren, und sie dürfen keine Staatsbeamten werden.

Werden Bahai bestraft, nur weil sie ihren Glauben leben?

Wenn sie ihre Religion verbreiten und wenn sie aufgrund ihrer Religion etwas gegen den Islam tun, werden sie bestraft.

Was heißt das: „Etwas gegen den Islam tun“? Bedeutet das auch, daß sie sich in besonderen Räumen treffen?

Ja natürlich. In den Gruppen machen sie Dinge, die nicht mit dem Islam zu vereinbaren sind, die gegen den Islam sind. Deswegen müssen sie daran gehindert werden, sich zu treffen.

Das heißt, die Bahai haben keine Möglichkeit, ihre Religion auszuüben?

Nein! Weil ihre Religion außerhalb der Legalität steht. Sie ist illegitim.

Könnten Bahai Muslime werden?

Wenn sie wollen, laden wir sie dazu ein. Wir werden sie umarmen. Interview: Thomas Dreger

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