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Supersonderangebot

■ Hamburger Hansa kauft billiges Schiff beim absaufenden Bremer Vulkan ein

Bremen (dpa/taz) – Die Münchner Conti-Reederei will die beiden Containerschiffe nicht mehr kaufen, die sie bei der Bremer Vulkan- Werft in Vegesack bestellt hatte. Eigentlich müßte die Schiffbaufirma damit sofort dicht gemacht werden. Doch Vulkan-Konkursverwalter Jobst Wellensiek schloß am Freitag abend einen „bindenden Kaufvertrag“ mit der Hamburger Schiffahrtsgesellschaft Hansa Century GmbH & Co. ab, teilte ein Sprecher des Bremer Senats mit. Die Sache hat allerdings einen kleinen Schönheitsfehler: Hansa will für das Schiff mit der Nummer 110 nur 53,5 Millionen Mark zahlen – das sind rund vier Millionen weniger als das ursprüngliche Conti-Angebot. Doch weil Wellensiek sofort einen Käufer braucht, hatte Hansa eine luxuriöse Verhandlungsposition.

Wie der Senatssprecher weiter mitteilte, will Wellensiek heute die Bauzeitfinanzierung auf den Weg bringen. Wenn alles glattgeht, will Hansa bis Jahresende bereits 30 Prozent des Kaufpreises bezahlen.

Noch am 12. Dezember hatte der Bremer Senat in Zusammenhang mit dem Conti-Angebot 42 Millionen Mark für die Bauzeitfinanzierung des Baus 110 in Aussicht gestellt. Andernfalls hätte sofort das Aus für die Werft gedroht. Am letzten Freitag hätten die Bürgschaftsausschüsse über die Summe entscheiden sollen. Wegen der neuen Situation haben sie sich auf den 27. Dezember vertagt. Dann müssen die Ausschüsse über eine neue Summe befinden.

Die Hamburger Schiffahrtsgesellschaft ist auch bereit, den Bau 111 zu kaufen, wenn er gebaut wird. Ob das Schiff jedoch fertiggestellt werden kann, hängt nach Wellensieks Angaben vom Verkauf des Rumpfes für das Kreuzfahrtschiff „Costa II“ ab. Da die Costa-Reederei jedoch zu 51 Prozent an die US-Firma Carnival Corp. (Miami) gegangen ist, hat Wellensiek neue Verhandlungspartner. „Welche Linie die fahren, weiß ich noch nicht“, sagte er. Derzeit sind in Bremen-Vegesack noch 1.100 Leute beschäftigt.

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