Ohrstöpsel tragen

■ Silvesterknall kann zu Hörschäden führen / Wieder „Brot statt Böller“-Appell

Vor bleibenden Hörschäden durch die Silvesterknallerei hat die Kaufmännische Krankenkasse Hannover (KKH) gewarnt. „Werden die Haarzellen im Ohr geschädigt, wachsen sie nicht nach“, hat der Schweizer Professor Bernhard Kellerhals nach KKH-Angaben festgestellt. Knallkörper dürften deshalb nicht in der Nähe von Menschen oder Tieren gezündet werden. Gegen den Lärm sollten Ohrstöpsel benutzt werden.

Knallgeräusche sind als Impulslärm von weniger als einer Sekunde Dauer besonders gefährlich für die Ohren, gefährlicher als Dauerlärm von gleicher Lautstärke, hieß es von der KKH. 3.500 Zellen hat das Ohr zum Hören. „Im Vergleich zu Millionen von lichtempfindlichen Sehzellen pro Auge eine geringe Zahl“, befand Kellerhals. „Diese kostbaren kleinen Mikrofone haben wir als einmalige Ausstattung für das ganze Leben erhalten.“ Augen könne man bei Gefahr verschließen, Ohren hingegen nicht.

Indes haben die Deutsche Welthungerhilfe, der Deutsche Tierschutzbund und der Deutsche Kinderschutzbund wieder zur Spendenaktion „Brot statt Böller“ aufgerufen. Während die BundesbürgerInnen zum Jahreswechsel etwa 130 Millionen Mark für Kracher und Raketen verpulverten, hungerten auch an Silvester weltweit 800 Millionen Menschen. Abgesehen davon sei die sinnlose Silvester-Knallerei auch mit dem Tier- und Naturschutz nicht zu vereinbaren. Es wurde ein Sonderkonto bei allen Banken und Sparkassen eingerichtet, Konto-Nr. 111, Stichwort „Brot statt Böller“. dpa/taz