: Wohlfahrtsverbände gegen Sparpolitik
Die geplanten Kürzungen im Haushalt verletzen nach Einschätzung der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege das Gleichgewicht zwischen staatlichen und freigemeinnützigen Einrichtungen. Während der Personalabbau im öffentlichen Dienst sozialverträglich vorgenommen werden solle, seien betriebsbedingte Kündigungen bei den Verbänden nicht auszuschließen, wurde in einer Erklärung betont. Allein bei der Arbeiterwohlfahrt habe es 1996 über 20 betriebsbedingte Kündigungen gegeben. Hintergrund seien die Streichungen bei den staatlichen Zuwendungen für die soziale Arbeit von Verbänden und Projekten. Während 1995 dafür noch 120 Millionen Mark bereitgestellt wurden, waren es 1996 nur noch 82 Millionen Mark, wie die Liga mitteilte. Eine Kürzung in dieser Größenordnung habe die Schließung ganzer Einrichtungen zur Folge. Darüber hinaus stehen nach Angaben der Liga 1997 und 1998 drastische Einschnitte bei der stationären oder teilstationären Unterbringung von Behinderten, Senioren, Jugendlichen und psychisch Kranken, sowie bezirklicher Beratung ins Haus. ADN
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