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Gemeinsam gegen den Castor

■ Egal, ob der Verfassungsschutz spitzelt: Hamburger Kernkraft-Gegner planen Widerstand gegen weitere Atommülltransporte

Der Senat gab sich verschwiegen: Er werde „keine Auskunft“ auf die parlamentarische Anfrage des GAL-Bürgerschaftlers Holger Matthews geben, ob die Anti-AKW-Herbstkonferenz im vergangenen Jahr nachrichtendienstlich überwacht worden sei, ließ er dem grünen Abgeordneten jetzt mitteilen. Spiegel und Focus hatten damals berichtet, daß Verfassungsschutz-Spitzel sich unter die KernkraftgegnerInnen gemischt hätten, um Informationen über mögliche geplante Anschläge im Zusammenhang mit den Castor-Transporten nach Gorleben zu bekommen.

Ungeachtet einer möglichen Bespitzelung werden die für Mai anvisierten Atommülltransporte ins Wendland heute abend erneut Thema der Hamburger Anti-AKW-Gruppen sein: Das dritte Castor-AktivistInnen-Treffen steht ab 19 Uhr auf dem Programm der Alto-naer Werkstatt 3 im Nernstweg. Seit sich im November auf Initiative einiger Anti-AKW-Veteranen eine Plattform für die im Kampf gegen den Castor vereinten, ansonsten aber versprengten Einzelkämpfer und Kleingruppen gebildet hat, wird auch in der Hansestadt auf breiter Basis der „Tag X hoch 3“ vorbereitet.

In den vergangenen Wochen haben sich eine stattliche Anzahl von Stadtteil- und Aktionsgruppen gebildet, die ihre Aktivitäten am heutigen Abend koordinieren wollen. Auf dem auch für alle unorganisierten AtomkritikerInnen offenen „AktivistInnen-Treff“ stehen unter anderem Berichte aus dem Wendland, Informationen über die Mobilisierung an Schulen und Universitäten und die Diskussion eines Strategiepapiers auf der Tagesordnung. Ein Termin, den sich nicht nur die Mitarbeiter des Verfassungsschutzes merken sollten. Marco Carini

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