: Kurfürstenklinik vor Amputation?
■ Krankenkassen wollen Paracelsus-Klinik in der Vahr '98 schließen
Geht es nach den Krankenkassen, soll die Paracelsus-Beleg-Klinik zum Jahresende 1997 dicht machen. „Solche kleinen 100-Betten-Einheiten sind unwirtschaftlich“, begründet der AOK-Vorstandsvorsitzende Manfred Müller die Kündigung des Versorgungsvertrags seitens der Kassen. Bettenabbau soll die steigenden Kosten im Gesundheitswesen begrenzen. Dies werde durch die Schließung ganzer Einheiten am ehesten garantiert. „Damit haben wir in Bremen schon vor 15 Jahren begonnen. Jetzt machen Hamburg und Berlin uns das nach.“
Der Sprecher der Parcelsus-Kliniken, Stefan Rosenberger, sieht nicht nur wirtschaftliche Argumente: Das Land sei als Planungsbehörde einerseits und als Betreiber staatlicher Kliniken andererseits nicht frei von Eigeninteressen. „Die wollen natürlich nicht an die staatlichen Häuser ran.“ Dabei werde auch mit falschen Zahlen über die Auslastung der Paracelsus-Klinik argumentiert. Doch man habe Hoffnung: Schließlich sei der letzte Kündigungsversuch durch die Kassen von der Gesundheitsbehörde so nicht akzeptiert worden.
Der Behörde als letzter Instanz bleibt bis Ende Februar Zeit für eine Entscheidung. Die sei bis zur sorgfältigen Bilanz noch offen, sagte Sprecher Holger Bruns-Kösters. ede
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