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Frischer Porree bald 13 Mark das Kilo

■ Preise steigen eiskalt - bei Gemüse und Öl

Die frostigen Temperaturen haben viele Verbraucher in Niedersachsen kalt erwischt. Nach Auskünften von Einzelhandel und Verbänden vom Dienstag ist Heizöl bereits um bis zu acht Prozent teuerer als noch im Dezember. Auch Obst und Gemüse kosten teilweise schon bis zu doppelt soviel wie vor der Kältewelle. Für Winterreifen und Felgen gibt es Lieferzeiten bis zu einer Woche.

Der Geschäftsführer des Brennstoffhandelsverbandes für Norddeutschland, Helmut Dinter, begründete die höheren Preise für Heizöl mit Transportschwierigkeiten der Lieferanten: Öltankschiffe können derzeit auf den vereisten Kanälen in Norddeutschland nicht mehr fahren. Einheitliche Ölpreise für Niedersachsen könne der Verband derzeit aber nicht nennen, sagte Dinter. Händlern zufolge kosteten 1.000 Liter Mineralöl am Dienstag zwischen 724 und 770 Mark. Im Dezember hatten die Preise noch um etwa 50 Mark darunter gelegen.

Viele Kunden hätten möglicherweise auf einen milden Winter und auf ein niedriges Preisniveau spekuliert, sagte Dinter. Nun bleibe ihnen keine andere Wahl, als zu kaufen oder in kalten Wohnungen zu sitzen. Für den Handel bedeute dies einen ungewöhnlichen Aufwand an Planung und Transport.

Die derzeitige Wartezeit für Heizöl betrage zur Zeit zwei bis drei Tage. Sitze jemand „kalt“ in seiner Wohnung, werde auch am gleichen Tag geliefert. Mit einem Sinken der Preise sei vorerst nicht zu rechnen.

Der Sprecher einer Supermarktkette rechnete mit weiteren dramatischen Preissteigerungen bei Produkten wie Porree und Blumenkohl, die zur Zeit geerntet werden. Blumenkohl werde pro Stück statt für drei Mark bereits für sechs Mark verkauft. Bei Porree sei ab nächster Woche mit Preisen von bis zu 13 Mark statt fünf Mark das Kilo zu rechnen. Die Kälte führe nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Lieferländern Italien und Spanien zu Ernteschwierigkeiten.

dpa

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