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Betr.: Geoffrey Hartman

Der Literaturwissenschaftler Geoffrey Hartman leitet seit 1979 das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, ein Archiv mit Zeugenaussagen von Überlebenden, an der Yale University in New Haven, USA. Geboren 1929 in Frankfurt/ Main, floh er 1939 mit einem Kindertransport nach London und emigrierte von dort aus in die USA.

Die Interviews kommen zustande, indem sich Überlebende an das Archiv wenden. Es gibt inzwischen Zweigstellen in England, Frankreich, Argentinien, Israel, und neuerdings werden, in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum, auch in der Gedenkstätte der Wannseekonferenz Videos gesammelt. Das Archiv machte zuletzt von sich reden, als Steven Spielberg 1994 mit einem Millionenbudget ein eigenes Videoprojekt ins Leben rief. Auf eine Zusammenarbeit konnte man sich langfristig nicht einigen, obwohl die methodischen Unterschiede nicht sehr groß sind. Die Spielberg-Videos werden grundsätzlich im Haus des Überlebenden gedreht und enden mit einem Gruppenporträt des Zeugen inmitten seiner Familie, die Yale-Videos entstehen im Studio.

Hartman wird heute um 19 Uhr im Potsdamer Einstein-Forum sprechen. Info: Moses Mendelssohn Zentrum, Tel.: (0331) 28094-0; Yale University, Fax: (001) 203-432 72 31. Die Abbildung zeigt den Tower of faces im Holocaust Museum, Washington. 13.000 Fotos aus Familienalben litauischer Juden sind hier aufbewahrt. Abb.: Katalog

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